Entspann‘ Dich – leichter gesagt, als getan.

Published by Vanessa on

Kannst du auch manchmal nicht einschlafen, weil dein Kopf mit tausenden von Gedanken geflutet wird?

Hin und her wälzen und an die Decke starren hilft leider auch nicht. Stattdessen feuert mein Hirn Fragen durch meinen Kopf: Was muss ich morgen alles erledigen? Muss ich noch einkaufen gehen? Mist, dieses Wochenende wieder nicht zum Sport geschafft. Morgen wird es aber Zeit! Unser Gehirn ist ständig am arbeiten. Ist ja auch gut so. Aber ohne Pause?

Nur wenige Menschen schaffen es für einen kleinen Moment mal an nichts zu denken. Und die meisten von ihnen haben das regelmäßig trainiert. Autogenes Training ist eine Möglichkeit in dieses Training einzusteigen.

Fühlst du dich auch oft antriebslos und schlapp, wenn du von der Arbeit kommst? Was für eine Zeitverschwendung, wenn man bedenkt, welch’ wundervolle Dinge es gibt, die man machen könnte.

Jetzt reicht’s! Ich will Loslassen lernen!

In meiner Ausbildung zur Musiktherapeutin gibt es ein Modul, indem wir einen Seminarleiterschein für das Autogene Training machen. Jetzt standen mir drei Tage Tiefenentspannung bevor. Aber so leicht, wie es sich anhört, war es dann doch nicht.

Wenn ich “Autogenes Training” höre, stoße ich auf Dinge, wie Phantasiereisen und Entspannungsmusik. Ich habe schon viel Yoga gemacht und dachte mir, dass es da keinen größeren Unterschied geben würde. Die Asanas (Körperübungen) würden dann wegfallen.

“Ich bin ganz ruhig, ich bin ganz entspannt.”

In dem Raum, in dem das Training stattfand, gab es jede Menge Yogamatten, Kissen und Decken. Es waren noch sieben weitere Personen unterschiedlichen Alters mit von der Partie. Nachdem wir uns bequem hingelegt und eingekuschelt hatten, begann der Anleiter mit einer Körperreise. Na dann wollen wir mal loslegen. “Deine Arme sind vollkommen entspannt. Spüre deinen Atem. Gib ihm Raum…” Ich höre die Wanduhr. Tick tack. Tick, tack. Oh man, wie sollte ich mich hier jemals entspannen.

Meine Gedanken kreisen umher. “Denk einfach an nichts”, sage ich mir und versuchte ruhig liegen zu bleiben, obwohl meine Nase anfängt zu jucken… Tick tack, tick tack. Irgendwann fing der Kursleiter an Gongs und Klangschalen mit einzubeziehen. Das ist super! Meine Gedanken kommen und gehen.

Nach der Körperreise ging es weiter mit dem eigentlichen Autogenen Training. Hierbei werden verschiedene Formeln gesprochen und immer wieder wiederholt. Das handelt sich um ein Training und so werden den Teilnehmern Tools an die Hand gegeben, um auch außerhalb des Kurses weiter zu üben und zu trainieren.

Mit der Zeit habe ich die Ruhetönung “Ich bin ganz ruhig, ich bin ganz entspannt” so oft gehört, dass ich diese gar nicht mehr wahrnehme. Schlafen tue ich nicht. Irgendwie schwebe ich. Jedenfalls kommt es mir so vor. Eingehüllt von den Klängen um mich herum. Es kamen zwar immer wieder Gedanken in meinen Kopf, aber nur ganz kurz und flüchtig. Und die Wanduhr? Die war total vergessen.

Train your mind!

Wir nehmen – selbst wenn wir nicht denken, dass wir denken – so viele Informationen aus unserem Umfeld wahr, dass wir nie wirklich entspannt sein können. Wenn wir eine Person genau anschauen, sehen wir trotzdem, vielleicht etwas unscharf, die Umgebung um sie herum. Genauso ist das mit unserem Denken auch.

Es gibt so viele Dinge, die wir unbewusst aufnehmen. Trainiert wird die Durchlässigkeit dieser Gedankenflüsse. Manchmal öffnen sich Türen zu Erinnerungen an Situationen, die wir bis dato total vergessen oder vielleicht sogar verdrängt hatten. Es war erstaunlich zu sehen, wie schwierig es ist sich vollkommen einzulassen.

Arbeite an dir selbst

Wenn man die grundlegenden Formeln eingehend geübt hat, geht es weiter in die Mittelstufe. Hier wird es sehr individuell und persönlich. Ich hatte ein Gespräch, in dem ich über ein von mir gewähltes Thema gesprochen habe. Daraus ergab sich mein persönlicher Leitsatz: “Ich glaube an mich und mein Potenzial”. Diese Formel wird danach ebenso in das AT (Autogene Training) eingebaut. Es ist ein unbeschreibliches Gefühl, was das bei mir ausgelöst hat. Ich fühle mich jetzt total zufrieden und wundervoll.

Insgesamt gesehen kann man AT sehr schnell lernen und im regelmäßigen Training merke ich, dass ich mich viel schneller fallen lassen kann. 10-20 Minuten pro Tag reichen. Ich habe mir vorgenommen weiterzumachen. Übung macht die Meisterin.

Wie entspannst du dich?

AT ist nur eine Möglichkeit, um Entspannung in deinen Alltag zu bringen. Was hast du schon ausprobiert? Was sind deine besten Tipps um ein Stück vom Alltagsstress loszulassen? Ich freue mich über deinen Kommentar.